"Willkommen im Wohnzimmer von Zella-Mehlis", sagte Bürgermeister Richard Rossel und traf damit bei der Einweihung des Mehliser Marktes genau die Stimmung, die vor Ort schon herrschte: Hier fühlen wir uns zu Hause, hier treffen wir Freunde und Bekannte, hier können die Kinder ungestört spielen.
Zum Glück ist der neugestaltete Mehliser Markt aber deutlich größer als ein Wohnzimmer - so hatten die mindestens 500 Gäste beim Marktfest genügend Platz! In der Abendsonne, auf Bänke oder Steinen sitzend, einige mit Eis oder einem Stück Pizza in der Hand, kam genau das Gefühl auf, dass sich die Mitwirkenden wohl beim Bürgerbeteiligungsprojekt "Deine Idee für Zella-Mehlis" für den Mehliser Markt vorgestellt hatten.
In bildhafter Sprache erinnerte der Bürgermeister an den vorherigen Zustand des Platzes: die zerfahrene rissige Straße, die grauen Betonmasten, durchhängende Freileitungen an rostigen Halterungen und schiefe Borde, die das Gehen allen schwer machen - hier ist früher jeder am liebsten weiter gefahren. "Jetzt dagegen fällt es fast nicht mehr schwer, hier Schrittgeschwindigkeit zu fahren - schließlich will man wissen, wer vor der Pizzeria sitzt, wessen Kinder im Wasser spielen!", sagte er.
Anne Schubert, Fachbereichsleiterin Stadtmarketing, Freizeit und Tourismus, erinnerte an die Entwicklung. Angesichts des schlechten Zustands des Platzes hatte im Frühjahr 2014 die Runde der Stadtkümmerer in diesem Bereich stattgefunden. Im Juni 2014 wurde dann das große Fragezeichen für "Deine Idee für Zella-Mehlis" aufgestellt und Ideen gingen per Mail, per Post und übers Internet ein. Im September 2014 hat der Workshop dazu stattgefunden, aus dem eine "Wunschliste" für den Platz hervorging. Freifläche vor der Stadt Wien, Parkflächen, Springbrunnen/Wasserspiele, Verkehrsberuhigung, Barrierefreiheit und eine Skulptur (Platzwächter) standen darauf. Diese „Wunschliste“ wurde an Planungsbüro gegeben und 2016 konnte der finale Entwurf des Planungsbüros Dr. Schmidt aus Schleusingen vorgestellt werden. Im April 2017 hatte dann die Umsetzung begonnen. Im Zuge der Umgestaltung sind auch die Gas-, Elektro-, Wasser- und Abwasserleitungen erneuert und damit die Freileitungen zurückgebaut worden. Danke an alle Anwohner für ihre Geduld und an alle, die in dieser Zeit die Umleitung mit so viel Verständnis in Kauf genommen haben!
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Baubeteiligte
Auftraggeber: Stadt Zella-Mehlis, ZWAS, SWSZ
Planer: Hagen Höllering von der Planungsgesellschaft Dr. Schmidt in Schleusingen
Bauüberwachung: Ingenieurbüro Greiner, Eisfeld
Planung+Bauüberwachung Beleuchtung: Matthias Eschrisch vom Inegenieurbüro PROWA beratende Ingenieure, Zella-Mehlis
Planung+Bauüberwachung Abwasser und Trinkwasser: Straßen-, Tief- und Hochbauprojektierung GmbH
Ausführung: Straßen- und Asphaltbau Rennsteig GmbH Zella-Mehlis
Gespannt waren natürlich alle Augen auf den noch verhüllten Platzwächter gerichtet, der im Laufe des Fests enthüllt wurde. Das hat der Bürgermeister gemeinsam mit Carin Mattauch, der Vorsitzenden des Stadtentwicklungsausschusses, und natürlich mit dem Künstler, Dr. Ulrich Barnickel übernommen. Die Skulptur zeigt einen Hirten, der Insignien bedeutender Persönlichkeiten unserer Stadt. So erinnert er an Johann-Peter Haseney, den Erschaffer des Schwarzen Einsers (der ersten deutschen Briefmarke) und an Heinrich Ehrhardt, Begründung von FFE- (EMW-) Autobau und des Düsseldorfer Werkes von Rheinmetall. Ein Mantel mit hochgeschlagenem Kragen und Hut deuten auf den Hirten, der dem Wetter trotzt, den Hirtenstab bildet ein Edelstahl-Rohr an dem ein stilisierter Schwarzer Einser (wie ein Wimpel) weht. Ulrich Barnickel, Jahrgang 1955, wuchs in Weimar auf und hat an der renommierten Künstlerschule Burg Giebichenstein in Halle/Saale Bildhauerei studiert. Im Alter von 29 Jahren reiste er aus der DDR in die BRD aus. „Stahl ist mein Stoff“, sagt der Künstler, der auch die 14 monumentalen Skulpturen am „Weg der Hoffnung“ am Point Alpha geschaffen hat.
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