„Für uns sind Auszubildende keine billigen Arbeitskräfte. Ihre fundierte Ausbildung ist auch für uns mit Arbeit verbunden, die wir aber gern erledigen, weil wir motivierte und fachlich versierte Mitarbeiter brauchen“, sagt Udo Amarell, Geschäftsführer des Mediamarkts in Zella-Mehlis. Sarah Müller ist ein gutes Beispiel dafür.
Die junge Frau hat hier den Beruf der Kauffrau im Einzelhandel erlernt und ist übernommen worden. Nun gehört sie zum Team der insgesamt 46 Mitarbeiter.
„Ich begeistere mich sehr für Technik und habe mir einen Beruf gewünscht, in dem ich auch mit Menschen zu tun habe. Deshalb habe ich mich beim Mediamarkt beworben. Nach einem Tag Probearbeit war ich ganz sicher, dass das das Richtige für mich ist, und habe mich gefreut, dass ich meine Lehre anfangen konnte“, erinnert sie sich. „Auch bei uns stapeln sich die Bewerbungen nicht mehr, wie vor mehreren Jahren noch. Aber trotzdem wählen wir unsere Azubis gut aus, denn der Verkauf ist sehr vielfältig. Die jungen Leute benötigen technisches Grundverständnis“, sagt Udo Amarell, der immer wieder überrascht ist, wie sich die Lehrlinge im Laufe der drei Jahre entwickeln.
Ein bis zwei Auszubildende stellt der Mediamarkt pro Jahr ein. Wie Verkaufsleiter und Ausbildungsleiter Ralf Schröder erklärt, durchlaufen die jungen Leute bei Mediamarkt nicht alle Bereiche. „Sie werden schwerpunktmäßig in einem oder zwei Bereichen eingesetzt und entwickeln sich dort. Das Aufgabengebiet ist so komplex, dass das genügt.“ Bei Sarah Müller war es zunächst die Abteilung mit den TV-Geräten, später ist sie zu den Computern gewechselt, wo sie auch jetzt, als ausgelernte Kraft, tätig ist. „Mir gefällt es sehr gut. Ich könnte mir nicht vorstellen, den ganzen Tag im Büro zu sitzen. Ich brauche die Bewegung und ich mag auch, dass hier jeder Tag anders ist“, schwärmt sie schon fast. In der Berufsschule kam sie gut zurecht – besser als sie es sich vorgestellt hatte. Deshalb sind auch weitere Pläne schon in der Schublade: „Ich würde gern die Weiterbildung zum Handelsfachwirt anschließen, in Vollzeit oder Teilzeit“, sagt sie. Ihrem Arbeitgeber möchte sie aber auf jeden Fall treu bleiben.