100 Jahre! Dieses stolze Alter hat heute Frau Käte Borgmann erreicht! Da haben es sich auch Landrätin Peggy Greiser und Thomas Bischof, Zweiter Beigeordneter des Bürgermeisters, nicht nehmen lassen, ihr ganz herzlich zum Geburtstag zu gratulieren.
Beide staunten, wie frisch und gesund die 100-Jährige aussieht! Sie ist zwar auf den Rollstuhl angewiesen, aber ihre Haut ist glatt wie bei einer jungen Frau.
„Das war alles meine gute Ernährung“, erzählt sie stolz. Zwar sei sie mit sechs Geschwistern aufgewachsen, viel Geld war nie da – aber auf die gesunde Ernährung haben die Eltern immer geachtet und das hat sie auch als Erwachsene beibehalten.
Auf ein bewegtes Leben kann Käte Borgmann zurückblicken. Sie ist am 28. September 1922 in Ortelsburg in Ostpreußen zur Welt gekommen. Nach der Grundschule hat sie eine Lehre als Versicherungsangestellte absolviert und während des Kriegs in Königsberg als DRK-Helferin gearbeitet. Schließlich floh die Familie aus Ostpreußen und nach dem Krieg lernte Käte Bieber, wie sie damals noch hieß, Heinz Borgmann kennen und heiratete ihn. Nach der Geburt ihrer drei Kinder arbeitete sie als Lohnbuchhalterin und absolvierte 1970 – also mit 48 Jahren – noch ein Frauensonderstudium, eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Das schloss sie als Klassenälteste und Klassenbeste zugleich ab.
1982, also vor 40 Jahren, ist sie in Rente gegangen, doch in den folgenden Jahren musste sie viele Schicksalsschläge hinnehmen. Ihre beiden Söhne starben, ihr Mann erlitt drei Schlaganfälle und wurde von ihr fünf Jahre lang rund um die Uhr betreut. „Das war anstrengend, körperlich und nervlich“, berichtet sie, aber auch davon, dass sie ihren Heinz auf keinen Fall ins Heim geben wollte, weil er das selbst nicht wollte.
Sieben Enkelkinder hat die 100-Jährige, sie sind zwischen 30 und 49 Jahren alt. Außerdem gibt es bereits zehn Urenkel, zwischen sieben und 20 Jahren alt. Viele von ihnen kommen heute Nachmittag zusammen, um den ungewöhnlichen runden Geburtstag gemeinsam zu feiern. „Das freut mich, dass die Familie so zusammenhält. Das ist ein gutes Gefühl“, sagt sie.
Lobende Worte hat sie auch für ihre „neue“ Heimatstadt, denn erst 2016 ist sie nach einem Krankenhausaufenthalt in Meiningen direkt ins Seniorenheim des DRK in der Mehliser Struth gezogen. „Zella-Mehlis ist eine wunderschöne Stadt. Die Verwandten, die von weiter weg kommen, freuen sich immer an der Landschaft“, sagt sie. Alleine nach draußen geht sie nicht mehr, aber im Seniorenheim nimmt sie rege am Weltgeschehen teil. Sie liest regelmäßig die Zeitung und ist froh, wenn sie einen Gesprächspartner hat, mit dem sie sich über die Tagespolitik und viele andere Dinge, die sie interessieren, unterhalten kann. Nur eine langjährige Angewohnheit hat sie inzwischen abgelegt: Sie steht längst nicht mehr so gerne so früh auf wie früher!
Herzlichen Glückwunsch!
Käte Borgmann ist die zweitälteste Bürgerin in unserer Stadt. Eine Dame ist sogar 102 Jahre alt.