Die Lebensmittelausgabestelle an der Forstgasse und auch das Kleiderlädchen an der Mühlstraße haben einen neuen Träger – das Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld. Darüber informierten Bürgermeister Richard Rossel, Diakonie-Geschäftsführer Klaus Stark und das ehrenamtliche Team der beiden Einrichtungen gemeinsam.
„Wir sind sehr froh über das engagierte Team, das hier seit so vielen Jahren tolle kontinuierliche Arbeit leistet. Dass der vorherige Träger seine Arbeit nicht fortsetzen konnte, haben wir Ende Juni erfahren. Eine richtig gute Nachricht war, dass es mit der Diakonie Sonneberg/Hildburghausen weitergehen kann. Am Ende ist es nicht so wichtig, welcher Name außen an der Tür steht, sondern welche Menschen hier tätig sind um anderen zu helfen“, sagte Bürgermeister Richard Rossel.
Diana Gütter, die bei der Diakonie für die Tafel in Hildburghausen zuständig ist, berichtete, dass sie bereits mehrfach in Zella-Mehlis vor Ort gewesen ist und die tollen Frauen, die hier das Sagen haben, kennengelernt hat. „Wir hatten schon einen guten Start miteinander und ich hoffe, dass wir weiterhin so gut zusammenarbeiten“, sagte sie. Diakonie-Geschäftsführer Klaus Stark betonte, dass es ihm sehr wichtig ist, diese Zella-Mehliser Anlaufstelle für armutsbetroffene und armutsbedrohte Familien, die schon seit 20 Jahren bestehen, und auch das Kleiderlädchen zu erhalten. „Danke dass Sie weitermachen!“, rief er den Ehrenamtlerinnen zu. Geplant ist, dass die Lebensmittelausgabestelle Zella-Mehlis in das bundesweite Netzwerk der Tafeln aufgenommen wird.
Auch der Vorsitzende des Thüringer Landesverbands der Tafeln, Jens Kraußlach, war anwesend und berichtete über die Vorgehensweise: „Aktuell läuft der Antrag auf Aufnahme in den Bundesverband. Wenn dieser genehmigt wird, trägt die Lebensmittelausgabestelle offiziell den Namen „Tafel Zella-Mehlis“ und kann die Aufnahme in den Landesverband beantragen. Damit sind dann viele Fördermöglichkeiten verbunden, insbesondere für Ausstattung und Arbeitserleichterung der hier tätigen Ehrenamtlichen.“ Die Grundsätze der Tafel werden in der Zella-Mehliser Lebensmittelausgabestelle schon immer umgesetzt: Lebensmittel retten und an armutsbetroffene beziehungsweise armutsbedrohte Menschen verteilen – im Ehrenamt. Kraußlach verwies aber auch darauf, dass die Tafel keine Versorgungsaufgabe hat, kein Anhängsel des Staates ist: „Wir helfen, wie es uns möglich ist.“
Ab 18. September hat die Lebensmittelausgabestelle an der Forstgasse die folgenden Öffnungszeiten: Montag 13-15 Uhr, Mittwoch 14-15.45 Uhr, Freitag 13-16 Uhr. Zum kostenlosen Erhalt der Lebensmittel wird ein Ausweis benötigt, der im Kleiderlädchen an der Mühlstraße (geöffnet Montag bis Freitag 9-12 und 12.45-15 Uhr) beantragt werden kann. Aktuell werden hier ca. 85 Menschen versorgt. Die Lebensmittel kommen von Edeka, von den beiden Netto-Märkten, von Aldi, vom Backhaus Nahrstedt und Rewe. Sie werden dort an vereinbarten Tagen vom ehrenamtlichen Fahrer abgeholt und dann vom Team entsprechend der Bedürfnisse der Menschen verteilt.
„Dafür sind uns weitere Mitstreiter jederzeit herzlich willkommen! Wir benötigen einen weiteren Fahrer oder Mitfahrer ebenso wie Mitstreiter, die in der Ausgabestelle die Lebensmittel sortieren, vorbereiten und ausgeben. Die Arbeit ist ehrenamtlich, aber für viele erfüllend – oft gibt es auch viel Spaß im Team. Dabei muss sich niemand festlegen, dass er jede Woche mehrere Tage mitmacht. Wer für drei bis vier Stunden helfen kann, ist auch schon eine Stütze!“
Bürgermeister Richard Rossel, der das ehrenamtliche Team in Zella-Mehlis schon seit langer Zeit schätzt und unterstützt, versprach es auch weiter zu unterstützen. „Dass wir so schnell einen neuen Träger gefunden haben, freut mich für Sie, damit Sie Ihre tolle Arbeit fortsetzen können – und für die Menschen, die Sie brauchen!“