Morgen ist Bürgermeister Richard Rossel in die Staatskanzlei eingeladen. Diesen Termin nimmt er sehr gern wahr, denn als eine von nur 28 Städten und Gemeinden in Thüringen hat sich Zella-Mehlis als künftige EFRE-Förderkommune qualifiziert.
In einer Feierstunde im Barocksaal der Staatskanzlei werden die Urkunden übergeben. 49 Kommunen hatten sich am Wettbewerb „Nachhaltige Stadt- und Ortsentwicklung“ beim Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) beworben. Die Förderung nachhaltiger Stadtentwicklung mit europäischen Finanzmitteln hat in den vergangenen Jahren viele Entwicklungen angestoßen und soll auch bis 2020 kommunale Projekte unterstützen. Die Gelder können unter dem Dreiklang „attraktive Stadt“, „effiziente Stadt“ und „inklusive Stadt“ für Aufwertungsmaßnahmen in strategisch wichtigen Gebieten eingesetzt werden. Unter diesem Aspekt hat Zella-Mehlis gemeinsam mit dem Stadtplanungsbüro Quaas aus Weimar ein umfangreiches Schriftstück erarbeitet und damit am Wettbewerb teilgenommen.
Das TMIL hatte sich für ein zweistufiges Förderverfahren entschieden. Im ersten Schritt wurde die Entwicklung einer kommunalen Entwicklungsstrategie zur Voraussetzung der Förderung geeigneter Vorhaben gemacht. Unter Berücksichtigung der Zielstellungen von Regional- und Landesentwicklungsplan sowie der lokalen Potenziale und Probleme wurde die integrierte Strategie „Zella-Mehlis verbinden“ entwickelt. Auf der Grundlage einer aktiven Beteiligung der Bürger setzt die Strategie im Kern auf den weiteren Ausbau und die Aufwertung identitätsstiftender städtebaulicher Räume – sowohl bezüglich der Identität der Ortskerne, als auch der verbindenden gesamtstädtischen Identität. Mit der weiteren Aufwertung öffentlicher Räume soll der begonnene Weg der städtebaulichen Sanierung fortgesetzt werden.
In die Bewerbung eingebracht wurden abgeschlossene Maßnahmen und künftige Vorhaben
Innerhalb der in der Bewerbung dargelegten Wettbewerbsstrategie „Zella-Mehlis verbinden“ wurden unterschiedliche Handlungsfelder abgeleitet. Zu diesen Handlungsfeldern zählen jeweils abgeschlossene Maßnahmen und künftige Vorhaben. Beispielsweise wurde für das Handlungsfeld „Schaffung einer Gesamtstadt (Neue Mitte)“ mit der Umgestaltung des Geländes der ehemaligen Kugellagerfabrik schon ein großer Fortschritt erreicht. Vorhaben in diesem Themenfeld sind die Herstellung attraktiver Wegebeziehungen zwischen Rathausstraße und Talstraße sowie die Umgestaltung des Rathausvorplatzes, für die bereits ein Bürgerbeteiligungsverfahren stattgefunden hat.
Ein weiteres beschriebenes Handlungsfeld ist die Erhöhung der Aufenthaltsqualität, für die grüne Rückzugsorte genauso wichtig sind wie „Aktionsplätze“. Die bereits begonnene Umgestaltung auf dem Lerchenberg sowie die ehemalige Grünfläche an der Hauptstraße/Ecke Schubertstraße, aus der inzwischen der Schubertpark mit Mehrgenerationenspielplatz, Elementen der „essbaren Stadt“ und Hundespielplatz geworden ist, sind hier als Beispiele genannt worden. Auch die Schaffung einer effizienten Stadt im Sinne der Energiewende ist in der Bewerbung als Handlungsfeld beschrieben. Hier wurde der Ausbau der LED-Straßenbeleuchtung, die Nutzung von Solarenergie und der Ausbau der E-Mobilität als Maßnahmen beschrieben.
Beim Festakt morgen in der Staatskanzlei werden den Bürgermeistern der künftigen EFRE-Förderkommunen die Urkunden überreicht. Dabei ist Zella-Mehlis übrigens die einzige Kommune aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Im nächsten Schritt wird nun die Konkretisierung eines förderfähigen Projektes erarbeitet.